25. Mai 2010

Schätze in Dir

Als Einleitung eine kurze östliche Weisheit (aus dem Buch: "Palast der Geschichten" von Reinhold Dietrich):

Das Versteck

Drei Weise überdachten, was sie den Menschen auf ihrem Weg durchs Leben mitgeben könnten. Und sie beschlossen, ihnen das Glück zu schenken, aber doch so, dass die Menschen es selbst erwerben sollten.
Sie sagten: "Wir wollen das Glück so verstecken, dass es mit der Herausforderung durch die Suche verbunden ist. - Dies wird seinen Wert deutlich machen."
Wo aber sollten sie das Glück verstecken?
Der Erste schlug vor, dafür einen Gletscher auf dem höchsten Berg auszuwählen.
Der Zweite meinte, dass dies zu leicht sei und wollte es in einer Muschel auf dem Grund des Ozeans verbergen.
Der Dritte aber sagte: "Lasst es uns im Menschen selbst verbergen."

Wie oft suchen wir das, was uns glücklich macht, irgendwo anders, nur nicht in uns selbst?

Als Anregung möchte ich Dir heute eine Übung mitgeben, die Dir Deine eigenen Schätze bewusst machen kann:
Angenommen, jemand würde ein Buch über Dein Leben schreiben mit dem Titel "Schätze". Es würde also von den Schätzen in Deinem Leben handeln.
- Wie würde die Geschichte beginnen?
- Welche Erlebnisse dürften auf keinen Fall fehlen?
- Welche Personen oder Tiere spielen eine Rolle?
- Würde es eine Kurzgeschichte, ein Roman oder ein Comic werden? Vielleicht sogar ein 25-bändiges Lexikon oder eine Fortsetzungsgeschichte?
- Welche alternativen Buchtitel fallen Dir zu diesem Thema ein?
- Wie wäre das vorläufige Ende dieser Geschichte?
- Wenn das Buch illustriert wäre, welche Bilder würden vorkommen?
- ....
(aus: Langosch, A. (2006): Ressourcen, Stärken, Möglichkeiten. Selbstverlag Andreas Langosch)

Viel Spaß beim Bergen Deiner Schätze :-)

lg
Melanie

11. Mai 2010

Der Regenschirm

Passend zum Wetter ist mir gestern eine Geschichte aus dem Zen-Buddhismus untergekommen, die ich Euch nicht vorenthalten will:

Der Regenschirm

Einer erlernte schon viele Jahre unter seinem Lehrer die Kunst der Meditation und der rechten Lebensführung.
Als er wieder einmal lange in Meditationen versunken war, kam ihm der Gedanke, dass er nun selbst so weit sei, andere zu führen.
Er stand auf und weil es regnete, nahm er einen Schirm und eilte zum Haus seines Lehrers.
Nachdem er ihm sein Anliegen vorgetragen hatte, sagte dieser: "Es regnet draußen und du bist sicher mit einem Schirm gekommen. - Kannst du mir sagen, ob du deinen Schirm links oder rechts vor dem Eingang abgestellt hast?"
Der Mann konnte es nicht sagen. Da wusste er, dass seine Zeit noch nicht gekommen war.

(Quelle: Reinhold Dietrich: "Palast der Geschichten", Verlag Dietrich)

In diesem Sinne möchte ich Euch einladen, achtsam, bewusst und präsent durchs Leben zu gehen - nicht nur bei Regen.

lg
Melanie